GURZELENplus

Auf dem Gebiet Areal Blumenstrasse Süd bauen einige Bieler Wohnbaugenossenschaften ein neues Quartier. Dabei geht es nicht nur um gemeinnützigen Wohnungsbau, sondern um eine feingliedrige Mischung verschiedenster Wohnungstypen, Gemeinschaftsräumen und –flächen, Ateliers und etwas Fläche für kleines und stilles Gewerbe. Damit werden Menschen in unterschiedlichsten Lebensstadien angesprochen.
Das Siegerprojekt für die Überbauung des Gurzelen-Parkplatzes steht fest. Das Rennen gemacht habe das junge Architektenduo Nadja und Lukas Frei mit «La fleur – sie blüht». 

Siegerprojektbeschreigung
Dem Siegerprojekt gelingt es auf bemerkenswerte Weise, die vielfältigen Anforderungen des Wettbewerbsprogramms in einen Entwurf zu übersetzen, der einerseits ein klares und stringentes Grundgerüst vorgibt, andererseits aber Spielräume für die weitere Ausgestaltung offenlässt. Das Projekt führt die quartiertypische Bebauungs- und Nutzungsstruktur fort und bildet einen attraktiven Hofraum aus. Das Erdgeschoss entlang von General-Dufour- und Falkenstrasse ist als zusammenhängende Fläche konzipiert und öffnet sich mit seinen Ateliers, Gewerbeflächen und Allmendräumen einerseits zum Quartier und andererseits zum Hof als lebendigem Begegnungsort. Auf dem Dach des Gebäudes der Stiftung SIV ist der «private Garten» der Hausgemeinschaft. Ein breiter Laubengang, die «Terrasse Commune», ist das verbindende Element der Siedlung und führt die Idee der Gemeinschaft auf den Geschossen fort. Die Laube erschliesst sämtliche Wohnungen und Gemeinschaftsräume sowie den Dachgarten und verspricht ein grosses Potenzial für die Aneignung durch die Bewohner*innen.

Eine Gruppierung von Bieler Wohnbaugenossenschaften und Vereinen packt die einmalige Chance mitten in Biel ein Stück Stadt nach den neusten Erkenntnissen des nachhaltigen und gemeinnützigen Wohnungsbaus mitzuentwickeln.
Hierzu haben sie am 6. Juli 2020 die neue Wohnbaugenossenschaft GURZELENplus gegründet. Sie wollen auf diese Weise das Anliegen einer Volksinitiative erfüllen: Der Anteil der Genossenschaftswohnungen soll auf dem Bieler Wohnungsmarkt bis 2035 auf 20 Prozent steigen – insbesondere durch den genossenschaftlichen Wohnungsbau auf dem Gurzelen-Terrain.

Ein Quartier wird entstehen, dessen Merkmale vielfältiges Wohnen, Gemeinschaft, Partizipation, Räume für Gewerbe und Dienstleistungen sind. Planung wird hier nicht nur eine architektonische Aufgabe sein, denn GURZELENplus will eine Antwort auf aktuelle urbane Fragen in der Stadt Biel geben. Es sollen Strategien zur Lösung drängender Probleme aufgezeigt und soziale, städtebauliche und ökologische Aspekte miteinbezogen werden. 

Mehr Informationen www.gurzelenplus.ch
GURZELENplus wird ein lebendiges Quartier. Angestrebt wird eine dichte und feingliedrige Durchmischung von Nutzungen und Mieterschaften. Der Wohnungsmix bildet die vielen unterschiedlichen Lebensformen ab: Familien, Alleinerziehende, Singles, ältere Menschen, Studierende, Wohngemeinschaften. Dadurch entsteht ein Wohnumfeld, in dem sich alle zu Hause fühlen.

Durch die Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Kultur wird eine Gemeinschaft gebildet, welche das Zusammenleben unterschiedlicher Bewohner und Bewohnerinnen sowie Arbeitenden fördert, was sich letztlich positiv auf das Sicherheitsgefühl auswirkt. Es entsteht ein neues Quartier für bis zu 300 Presonen, welches das Potential hat, zu einem Vorbild für die Aufwertung anderer Quartiere in der Stadt Biel zu werden.